21. Interview
Während der Nacht von Montag auf Dienstag beginnt die Übersiedlung des hinteren Stadtteiles, hinter dem Sektor C7, nach vorne. Wir haben uns dazu entschieden, da wir die Stadt ja mit dem Vorderende auflaufen lassen werden. Der hintere Teil der Stadt wird bis dahin zwar nicht unbewohnbar werden oder absinken, aber nach dem Auflaufen wird es noch schwieriger werden, von dort nach vorne zu gelangen.
Die betroffenen Menschen - etwa eine Drittel Million - haben es natürlich nicht leicht. Die Höhe von Sektor C7 zu überwinden ist praktisch nur noch an der Oberfläche der Stadt möglich. Diese wird zwar hell beleuchtet, aber das Wetter ist wieder schlechter geworden. Regen- und Graupelschauer wechseln sich ab, und der Wind tanzt böig aus wechselnden Richtungen von Nordwest bis Südwest. Gottseidank gibt es noch genügend Wald rechts und links von C7, der vor dem Wind etwas schützt. Aber etwa drei Kilometer müssen die Menschen auf der Oberfläche zurücklegen.
Inzwischen habe ich herausgekriegt, daß die Unterbringung kein Problem wird. An Hotelzimmern und sonstigem Wohnraum ist eine genügend große Reserve vorhanden. Das liegt daran, daß die Stadt häufig auch als Konferenzort und Versammlungsort für Parteitage verwendet wird. In solchen Fällen schwillt die momentane Bevölkerung der Stadt auf manchmal über zwei Millionen an. Für die intakte Stadt wird es ab drei Millionen eng. Das heiß aber auch, daß sogar ohne die hinteren acht Kilometer der Stadt genügend Wohnraum vorhanden ist.
Die Menschen sollen nur ihr allerpersönlichstes Eigentum mitnehmen. Alles, was Geld kaufen kann, wird ersetzt werden. Die meisten halten sich auch daran. Wenn jemand jedoch ein Stück Mobiliar hat, mit dem Erinnerungen verbunden sind, dann ist es jetzt an der Zeit, sich davon zu trennen.
Problematisch sind die Krankenhäuser und die Altenheime. Das Pflegepersonal ist voll im Einsatz, die ganze Nacht über, und es muß zusätzlich noch durch freiwillige Helfer unterstützt werden. Es gäbe zwar noch zwei funktionierende Tunnelbahnen von dem hinteren Stadtteil nach vorne, aber deren Funktionieren ist durch die Verformung der Stadt schon deutlich gestört. Ich kann es nicht riskieren, daß plötzlich dort ein ganzer Zug mit hunderten von hilflosen Leuten festsitzt. Also müssen sie durch den Stadtwald, und wenn notwendig, müssen sie getragen werden.
Die völlig geräumten Sektoren im hinteren Teil der Stadt müssen gegeneinander dicht gemacht werden, damit das langsame Fortschreiten der Zerstörung und des Vollaufens noch weiter verlangsamt wird. Das hört sich einfach an, weil es sich im Prinzip ja nur darum handelt, jede Tür und jedes Tor abzuschließen. Davon gibt es in der Stadt aber unglaublich viele. Ich weiß nicht, wie man auf solche Weise feststellen soll, ob nicht irgendwo noch versehentlich Personen eingeschlossen werden. Es ist undenkbar, daß bei einer so umfangreichen Aktion keine Fehler passieren. Naja, jedenfalls gibt es überall Aufgänge in den Stadtwald, über die man gegebenenfalls entweichen könnte.
Von etwa zwei Uhr nachts bis bis fünf schlafe ich, Paul von fünf bis acht. Wir haben immer noch keine Verstärkung im Turm erhalten. Einige weitere Fachkräfte sind zu uns gestoßen, aber sie halten sich in der Leitwarte im Inneren der Stadt auf, und einige der anderen Türme sind besetzt.
Als der Morgen graut, schalte ich die Zusatzbeleuchtung nicht ab - irgendwann und irgendwo könnte ein Fehler auftreten, der das Wiedereinschalten behindert. Ich verspreche mir davon auch, daß sogar noch nach der Strandung vereinzelte Reaktoren und Scheinwerfer arbeiten werden.
Acht Uhr morgens. Noch 32 Stunden bis St. Peter. 1150 Kilometer, etwa zehn Breitengrade. Östlich von uns liegt Trondheim in Norwegen, weit hinter dem Horizont, und westlich von uns immer noch der Atlantik. Sogar die Shetland-Inseln liegen noch weiter südlich. Über zehn Breitengrade haben wir in südlicher Richtung zurückgelegt. Aber das heißt nicht, daß das Wetter freundlicher wird.
Während wir in dieser Nacht im Turm gewacht und geschlafen haben, ist die Räumung des hinteren Teils der Stadt weitgehend abgeschlossen. Die Leute haben es gut, sie können sich noch in ihren neuen Quartieren aufs Ohr legen. Heute noch. Den ganzen Tag und die ganze Nacht. Morgen wird es ungemütlich.
Kurz vor neun Uhr schicken wir drei Wasserflugzeuge und zwei Landflugzeuge los, die das Strandungsgebiet besichtigen und vorbereiten sollen. Sie werden uns berichten, was sie finden. Außerdem finden wir auf diese Weise heraus, wie gut es sich bei der Dünung in Lee der Stadt starten und landen läßt. Es sind kleine Maschinen, aber sie werden unseren ersten Brückenkopf an Land einrichten. Schließlich gehört das Gebiet um St. Peter nicht zu den Regionen, wo normalerweise die Touristen aus der Stadt hingeflogen werden.
Um zehn Uhr, 30 Stunden und 1080 Kilometer bis Sankt Peter, lasse ich wieder ein kleines TV-Team auf den Turm kommen. Ich habe mir weitere Dinge aufgeschrieben, die der Bevölkerung klargemacht werden müssen.
Es gelingt Paul und mir, das Interview so zu steuern, daß wir alles Notwendige erwähnen können. Der Interviewer versucht immer wieder, auf eine Schuldfrage zu kommen, und es ist schwer, ihm klarzumachen, daß jetzt nicht die Zeit dazu ist. Ein paarmal bin ich nahe daran, ihn zu rügen, und als er es merkt, überläßt er uns die Initiative. Schließlich gibt es eine Millionen Zuschauer in der Stadt und einige hundert Millionen draußen im Sonnensystem.
Zunächst muß ich die Stadtbewohner darüber aufklären, was sie erwartet. Naivität und Lücken in der Allgemeinbildung hat es zu allen Zeiten gegeben, und es ist durchaus möglich, daß viele nicht wissen, daß die Erde unbewohnt ist. Daß wir, wenn es gelungen sein wird, in St. Peter das Festland zu erreichen, im Regen stehen werden, und das wörtlich. Die Marschlandschaft, bewachsen mit Gras und Buschwerk, der Boden überall feucht, kein Plätzchen, wo man sich in Ruhe hinsetzen kann.
Man wird sich nirgends etwas zu essen oder zum Anziehen kaufen können - man muß sich alles mitnehmen, was man braucht. Jeder, aber auch jeder muß sein Notpäckchen schnüren: Kleidung für Schlechtwetter und Lebensmittel. Zeltplanen. Ich möchte, daß jeder eine mitnimmt. Wer keine findet, nimmt anderen Stoff hinreichender Größe mit. Vielleicht lassen sich die Gummihäute der zahlreichen Schwimmtiere, die wir gefunden haben, nach der Strandung umfunktionieren. Seile, oder wenigstens starken Bindfaden. Jeder muß sowas dabei haben. Ein Schneidwerkzeug, Messer oder Beil. Wenn nicht anders möglich, ein Messer vom Essbesteck. Ich weise darauf hin, daß wir mit Raubtieren zu rechnen haben: Denen gehört die Erde - nicht uns.
Zum Transportieren: Tragebehälter. Rucksäcke wären ideal, aber es wird in der ganzen Stadt nicht genügend Rucksäcke für alle geben. Wahrscheinlich gibt es kaum welche, denn normalerweise braucht man so etwas hier nicht. Wer kann, soll sich was improvisieren.
"Streichhölzer. Kerzen!" wirft Paul ein, gerade als der Interviewer das Thema wechseln will.
"Was?"
"Wir brauchen Feuer und Licht. Wird sowieso schwierig genug, genügend Brennmaterial zu finden. Trockenes Brennmaterial."
"Reicht warme Kleidung denn nicht?" fragt der Interviewer.
"Sind Sie noch nie durchgeregnet worden? Sehen Sie sich das Wetter da draußen doch an! Über eine Millionen Menschen, von denen keiner mehr einen trockenen Faden am Leibe hat! - Es wird viele Kranke geben, schon allein aus diesem Grunde."
Der Interviewer ist beeindruckt. Ob er auch zu den Menschen gehört, die sich bei schlechtem Wetter noch nie im Freien aufgehalten haben? - Das kommt sogar in dieser Stadt vor.
"Paul, das ist ein Stichwort," sage ich, und wende mich wieder an die Kamera: "Medikamente. Wir werden zentral Medikamente an Land bringen. Aber jeder soll mitnehmen, was er an Medikamenten hat. Auch an allgemein verwendbaren Medikamenten. An Verbandszeug. Pflaster. Antibiotika. Es wird Verletzte geben, und die nächste Hilfe sollte dann nie sehr weit sein. Dann: Wer regelmäßig auf bestimmte Medikamente angewiesen ist, soll sich jetzt drum kümmern! Hiermit auch an alle Apotheken in der Stadt folgender Hinweis: Geben Sie in solchen Fällen diese Medikamente an die betreffenden Patienten für einen Zeitraum von mindestens zwei Monaten aus! Lassen Sie sich alte Rezepte zeigen - es kann nicht mehr jeder rechtzeitig zum Arzt gehen. In deutlichen Fällen verzichten Sie auf Rezeptvorlage!"
"Meinen Sie, daß es so schlimm wird?" fragt der Interviewer beunruhigt.
"Wir wollen, daß es nicht so schlimm wird - deshalb bereiten wir uns darauf vor, daß es so schlimm wird!" sage ich. Sind die Grundzüge einfacher Katastrophenvorsorge nicht naheliegend? Oder hat dieser junge Mann bisher nur Sportreportagen gemacht? Oder fehlt ihm einfach die Phantasie?
Das, was zurückgelassen wird, in Hotelzimmern oder Privatwohnungen: Mit Namensschildern beschriften, am besten Namenszüge einkerben. Vielleicht sind größere Bergungsaktionen möglich, später. Die Bergungsfachleute sollen sehen, was mitgenommen werden soll und was nicht. Umsonst wird das allerdings nicht sein, gebe ich zu bedenken.
Verlassene Räume, morgen am frühen Nachmittag, sollen verschlossen werden. Ich rechne zwar nicht mit Plünderungen - wer hier in der Stadt weilt, ist in materieller Hinsicht gut gestellt - aber ich will die Versuchung nicht zu groß machen. Wer beim Plündern erwischt wird, hängt. Ich sage das in aller Deutlichkeit, auch wenn ich nicht die Absicht habe, so drastisch vorzugehen. Ich weiß nicht, ob man mir glaubt.
"Dann, für alle, die es noch nicht gehört haben: Der Strandungszeitpunkt wird morgen um 16 Uhr sein - ungefähr." Ich versuche, deutlich zu sprechen: "Bis dahin stehen alle Bewohner der Stadt oben im Wald, in der Nähe des vorderen Endes der Stadt! Jeder muß damit rechnen, von den Füßen geschleudert zu werden, und Bäume könnten umbrechen. Jeder muß an beides denken, wenn er sich einen Platz sucht. Jeder muß in jeder Sekunde wachsam sein. Es können unerwartete Dinge passieren! - Jederzeit. Einfache Unfälle, die niemand vorhersagen kann. - Halten Sie die Augen offen - Sie alle, die Sie jetzt zusehen!"
Es ist ein paar Sekunden still im Kontrollraum. Dann fragt der Interviewer, auf die Erwähnung der umstürzenden Bäume hin, ob es nicht besser wäre, viele der Bäume zu fällen. Ich frage ihn, wo er die Leute dazu hernehmen will. Und niemand weiß, wie rasch die Evakuierung der Stadt gelingen wird. Vielleicht werden einige sich noch tagelang dort aufhalten müssen. Es wird zwar noch, im vorderen Teil der Stadt, Räume über Wasser geben, aber auch die Möglichkeit, daß sich Menschen in die Bäume retten müssen, wenn Stadtteile ganz versinken, will ich nicht beschneiden.
Es wird ein Pendelverkehr mit Booten und Flugbooten eingerichtet werden. Von der Stadt bis zu den Sandbänken. Von dort wird man marschieren. Es ist nicht ganz einfach, weil die Meteorologen Regen und Nebel vorhergesagt haben. Ich möchte nicht, daß sich einer der Übergesetzten und Geretteten im Wattenmeer verirrt. Deshalb erwähne ich auch den Trupp, den ich heute morgen mit einem Flugzeug losgeschickt habe, um eine Markierungslinie über die Sandbänke bis zum bewachsenen Festland zu bauen und die ganze Lage zu erkunden. Da sich das Übersetzen auf das Festland in die Nacht hineinziehen wird, werden wir improvisieren müssen, aber da kann ich natürlich nichts genaues sagen, solange sich der Voraustrupp nicht gemeldet hat. Ich verspreche Luftaufnahmen, sowie uns welche überspielt werden.
"Ja, und dann ist es vielleicht nicht unwesentlich, daß jedem klar ist, was ein Wattenmeer ist. Und Ebbe und Flut. Unser Kollege hier kann das sicher besser erklären!" sage ich und zeige auf Paul. Der sieht etwas überrascht aus, weil er nicht damit gerechnet hat, so 'drangenommen' zu werden. Aber ich schätze ihn so ein, daß er nicht nur weiß, was Ebbe und Flut ist, sondern daß er das auch ex tempore erläutern kann. Und ich habe recht. Seine Erläuterungen sind fast druckreif. Nicht nur das: Er versteht es, die Gefahren des Wattenmeeres anschaulich auszumalen. Er erzählt von Menschen, die in früheren Zeiten bei Wanderungen im Watt umgekommen sind, weil sie von der Flut überrascht wurden und weder über Karten noch über Richtungsweiser verfügten. Das Watt, sagt er, ist eine Todesfalle für jeden, der sich darin nicht auskennt, auch wenn es bei Ebbe nur wie eine harmlose Matschebene aussieht.
Woher er das alles wohl weiß? Er weist deutlich darauf hin, daß, wenn wir aus irgendeinem Grunde nicht Teile des Wattes zu Fuß überqueren müssen, niemand dort etwas zu suchen hat.
Vielleicht ist das auch der Grund, daß er nicht empfiehlt, einen Kompaß mitzunehmen, falls jemand einen hat. An Land braucht man so etwas nicht, und ein Kompaß könnte dazu verlocken, doch ins Watt hinauszugehen. Ein Kompaß ist dann zwar eine Hilfe, aber noch lange keine Lebensversicherung.
Außerdem stellt sich das Problem nicht: Ich wette, daß man in der ganzen Stadt keine tausend Marschkompasse finden kann.
Aber Paul fällt dabei etwas anderes ein: "Kleinempfänger wären nützlich!" sagt er.
"Ich weiß nicht, ob jemand von uns einen Sender unterhalten können wird!" zweifele ich.
"Von außen." vermutet Paul.
"Okay. - Sie haben es gehört, meine Zuschauer. Wer einen kleinen Empfänger hat, sollte den mitnehmen. Es ist nicht notwendig, daß jeder so etwas hat. Wichtige Neuigkeiten können sich ja rumsprechen."
Vielleicht, denke ich, ist auch die Unterhaltung wichtig. Niemand weiß, wie jemand, der das nicht gewohnt ist, reagiert, wenn er wochenlang in nassen Klamotten rumsitzt, in ein Feuer schaut, das nicht brennen will und täglich mit Menschen umgehen muß, die auch zunehmend gereizter werden.
Dann weise ich noch in aller Deutlichkeit darauf hin, daß wir in dieser Umgebung Fremdkörper sein werden und eigentlich kein Recht hätten, uns dort aufzuhalten, wenn nicht dieser Notfall eingetreten wäre. Die Erde ist ein Naturpark, und muß frei von Menschen bleiben. Völlig abgesehen von den Anstrengungen, die gewiß unternommen werden, um uns um unserer selbst willen zu retten und wieder von der Erde herunterzuholen, würden wir auch von der Erde entfernt werden, wenn wir alle, die ganze Stadtbevölkerung, aus unerwünschten Personen beständen, die man am liebsten hier vergammeln ließe. Schon deshalb werden wir auf jeden Fall gerettet werden: Wir haben hier, auf diesem Planeten, nichts verloren.
Ich erwähne das, um zu verhindern, daß sich jemand absetzt und in Verfolgung irgendwelcher romantischer Vorstellungen versucht, sich in der Wildnis eine Existenz aufzubauen. Damals, als die Erde frisch geräumt worden war, lange vor dem Bau dieser Stadt, hatte es Menschenjagden gegeben, um versprengte Einzelpersonen einzufangen, die genau dies vorhatten. Auf der ganzen Erde waren damals Kampfhubschrauber unterwegs gewesen, mit Infrarotsuchgeräten die Gegend abtastend und jedes auf diese Weise gefundene größere Säugetier untersuchend. Niemand entging diesen Suchkommandos. Zuerst fingen sie die 'Erdlinge' noch ein, um sie nach einem Verhör ans Kreuz zu schlagen, im allgemeinen an einer weithin sichtbaren, exponierten Stelle. Später wurde gleich geschossen, um die Sache zu beschleunigen.
Seit jener Zeit ist die Erde ständig unter Überwachung. Zahllose Satelliten spähen in alle Wälder, Steppen, Savannen, Wüsten, Gebirgsschluchten, Flußdeltas, Moore, Gletscher. Kein Mensch kann ihnen auf Dauer entgehen. Es solle sich deshalb auch keiner einbilden, ausgerechnet er wäre der erste, der es erfolgreich versuchen könne.
Das Interview ist anstrengend, weil der Interviewer so viele Themen anspricht, die jetzt überhaupt nicht wichtig sind. Als er anfängt, sich um meine Familienangelegenheiten zu kümmern und mich fragt, warum ich nicht verheiratet bin, beende ich das Interview. Für sowas gibt es eine Regenbogenpresse, sage ich, die ohnehin im Vorteil sind, weil sie sich ihre Tatsachen selber ausdenken können anstatt mühsam Journalisten an die Front schicken zu müssen.
Es ist 11 Uhr. 29 Stunden und 1044 Kilometer bis St. Peter.
Als nächstes setze ich mich mit den Flugzeugen in Verbindung, obwohl sie erst die halbe Strecke bis St. Peter geschafft haben. Es gibt keine besondere Beobachtungen zu berichten. Allerdings fliegen sie über den Wolken und sehen deshalb nichts. Für 13 Uhr rechnen wir mit ihrer Ankunft in St. Peter.
Die nächsten Stunden sind ruhig. Die Menschen der Stadt sind wohl im wesentlichen mit Kramen und Packen beschäftigt. Jetzt kann noch jeder seine Überlebenschancen verbessern, indem er das, was er mitnimmt, auf das allersorgfältigste zusammenstellt.
Paul und ich bereiten die weitere Kursplanung vor. Wir werden vor der Küste der Eiderstädter Halbinsel eine Kurve nach links einlegen, die wahrscheinlich weitere Beschädigungen der Stadt hervorrufen wird. Das ist aber so kurz vor der Strandung egal.
Für die Details dieser Planung müssen wir aber erstmal die Berichte der Erkundungsflugzeuge abwarten, ihre Luftaufnahmen und eventuell Probelotungen. Letzteres hängt davon ab, ob der Wellengang vor St. Peter eine Wasserung auf offenem Meer erlaubt.
Ich rufe die TV-Station an und vereinbare mit ihnen eine Direktübertragung der gesendeten Bilder. Wir haben uns dazu entschlossen, weil auf diese Weise jeder Zuschauer so ungefähr einen Überblick über die Geographie dieses Gebietes bekommt. Den Beginn der Übertragung setze ich auf 12:30 Uhr.
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